Beitrag vom 12. September 2024
Heimische Molche im Portrait – der Bergmolch
Das vielleicht auffälligste Aussehen unter unseren in der Grafschaft heimischen Molche hat der Bergmolch. Die 8-12 cm großen Tiere haben einen kräftig gelborange bis rot gefärbten Bauch, eine eher stämmige Statur und schwarz marmorierte Haut auf der Körperoberseite. Besonders gut werden ihre zahlreichen dunklen Punkte auf den hell gefärbten Flanken sichtbar. In der Wassertracht ist die Körperseite der Männchen leicht blau und auf dem flachen Rückenkamm erkennt man deutlich die gelbschwarze Tüpfelung.
In Deutschland ist der Bergmolch zwar noch relativ weit verbreitet, allerdings gehen wie bei allen Amphibien die Zahlen zurück und vor allem die Populationen werden kleiner. Umso schöner, dass wir auch in diesem Jahr im Rahmen unseres Amphibienprojekts Bergmolche in der Grafschaft Bentheim nachweisen konnten.
Seinen Namen hat der Bergmolch, weil er bis in große Höhen zu finden ist, in den Alpen sogar auf 2000 m und mehr. Er mag besonnte Gewässer mit mindestens teilweise lichten Ufern, ist aber insgesamt nicht sehr wählerisch was sein Laichgewässer angeht. Solange es Verstecke und Unterwasserstrukturen zum Anheften der Molcheier gibt, können auch Pfützen oder Fahrrinnen auf Forstwegen als Laichgewässer herhalten.
Normalerweise entwickeln sich die Larven ca. drei Monate nach dem Schlupf in fertige Molche. Manchmal kommt es allerdings vor, dass Larvenmerkmale wie z.B. die äußeren Kiemenbüschel bleiben, während die Tiere trotzdem geschlechtsreif werden. Dieses teilweise Verbleiben im Larvenstadium wird als „Neotonie“ bezeichnet und ist vor allem vom Axolotl bekannt, einem bis zu 30 cm großen, in Mexico vorkommenden Schwanzlurch. Neotonie kommt bei allen unseren vier heimischen Molcharten vor, wird aber beim Bergmolch, besonders in Bergregionen, insgesamt häufiger beobachtet. Die Tiere bleiben in diesem Fall ganzjährig im Wasser, während die übrigen nach der Metamorphose ab spätem Frühjahr an Land gehen.
Wer den Tierpark Nordhorn beim Amphibienschutz unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen! Mehr zu unserem Amphibienprojekt, wie man sich einbringen kann und außerdem alles rund um das Gewinnspiel zur Amphibienchallenge, findest du hier: https://www.tierpark-nordhorn.de/amphibienprojekt/