Beitrag vom 16. August
Es kann losgehen – auf, auf zu neuen Feldern
Die ersten Wochen ihres Lebens wurden unsere jungen Brachvögel im Tierpark großgezogen und umsorgt. Bevor sie bald völlig selbstbestimmt mit ihren wilden Artgenossen durch Europa ziehen können, gibt es für sie noch einen letzten betreuten Umzug. Dabei geht es für die Jungvögel in eine Außenvoliere, die zwischen Feldern und Wiesen im typischen Lebensraum des Großen Brachvogels liegt. Erfreulicherweise können wir hier immer wieder wilde Brachvögel beobachten, was den Standort für den soft-release perfekt macht.
In der ersten von drei Auswilderungsstufen leben die Jungvögel innerhalb einer Großvoliere, in der sie vor Fressfeinden geschützt sind und zwei Mal täglich frisches Futter und Wasser sowie ein Badebecken zur Verfügung gestellt bekommen. Ein großer Bereich der Wildwiese ist um die Voliere herum zusätzlich von einem unter Strom stehenden Litzenzaun eingeschlossen. Das sorgt dafür, dass typische Fressfeinde wie der Rotfuchs nicht direkt bis an die Voliere herankommen können und verwandelt zusätzlich den Bereich in eine geschützte Brutzone für wildlebende Brachvögel. Neben Marder und Bussard ist der Rotfuchs ihr größter natürlicher Feind und sowohl eine Gefahr für die Gelege als auch für Küken und ältere Jungvögel.
Wild aufwachsende Küken des großen Brachvogels werden nach dem Kindergartenprinzip von männlichen, adulten Vögeln betreut. Solange bis es im frühen Herbst Zeit für den Zug in die Überwinterungsquartiere wird. Das Vorkommen wilder Brachvögel rund um die Auswilderungsvoliere macht daher große Hoffnung, dass unsere Schützlinge einen erfolgreichen Start im natürlichen Lebensraum haben werden.
Weitere Informationen rund um den Grafschafter Charaktervogel und das Brachvogelschutzprojekt des Tierpark Nordhorn, gibt es unter: https://www.tierpark-nordhorn.de/brachvogel-schutz…/