Beitrag vom 22. August 2024
Viel Glück auf der Reise 
Seit die jungen Brachvögel in der Außenvoliere untergebracht sind, sind sie umgeben von Gerüchen und Geräuschen ihres natürlichen Habitats. Sie konnten sich eine Zeit lang an die Aussicht gewöhnen, bevor in Schritt 2 der behutsamen Auswilderung die Voliere geöffnet wurde. Im dritten Schritt der Soft-Release-Auswilderung fällt auch die Verpflegung weg und die Jungvögel sind dann endgültig auf sich allein gestellt. 2024 ist bereits das dritte Jahr, in dem der Tierpark Nordhorn die moderne Soft-Release-Methode umsetzen kann. Nach unseren bisherigen Erfahrungswerten kehren die jungen Brachvögel nur wenige Tage oder Nächte in die Voliere zurück, einige bleiben auch direkt nach Öffnung des Tores auf den umgebenden Wiesen und Feldern.
Im Idealfall können sie sich ab dem zweiten Schritt den Artgenossen anschließen, die wild in diesem Gebiet vorkommen. In der Natur betreuen männliche ausgewachsene Brachvögel die eigenen Jungtiere. Mit ein wenig Glück schließen sich auch unsere im Tierpark groß gezogenen Brachvögel nach dem Kindergartenprinzip solchen Gruppen aus erwachsenen Tieren und Jungvögeln an. So können sie sich mit ihren wilden Artgenossen sozialisieren, die brachvogeltypischen Warnrufe hören und all das erlernen, was sie für ihr weiteres Leben brauchen werden.
Und wenn sie sich wildlebenden Artgenossen anschließen, können sie außerdem gemeinsam mit ihnen in kleinen Trupps zum ersten Mal in ihr Überwinterungsgebiet ziehen. Als regionales Arten- und Naturschutzzentrum freuen wir uns jedes Mal ganz besonders, wenn in den Folgejahren einige von ihnen auf die Flächen der Grafschaft zurückkehren. Einige Exemplare hat der Wiesenvogelexperte Robert Tüllinghoff in den vergangenen Jahren bereits an ihrer individuellen Farbberingung wiedererkennen können.
Weitere Informationen rund um den Grafschafter Charaktervogel und das Brachvogelschutzprojekt des Tierpark Nordhorn, gibt es unter: https://www.tierpark-nordhorn.de/brachvogel-schutz…/
